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Unverbindliche Gedanken zur Persönlichkeit Karl Bindes auf Grund seiner Bücher- Hinterlassenschaft, überlegt von Beatrice Fürer, St. Gallen, die die Bücherliste seiner über 200 Bände zusammengestellt hat.

1) Die Interessen- Bereiche von Karl Binde sind breit gefächert:

> Heilige Schriften und religiöse Literatur, zum Teil von seinem Vater übernommen, ca. 28 %.
> Allgemeine Sprach – und Sachbücher, Enzyklopädien, Lexika, Schulbücher (Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Lateinisch, Spanisch, Griechisch), wahrscheinlich auch für den (Privat)- Unterricht eingesetzt, ca. 38 %.
> Philosophie und Literatur, vorwiegend in deutscher, englischer und französischer Sprache, ca. 21 %.
> Bücher medizinischen und paramedizinischen Inhaltes, von Psychologie bis zu Heilkräutern, ca. 15 %.
> Varia, von Kupferstichen über geographische Karten bis zum Gemüsebau im Hausgarten, ca. 5 %.


2) Besonders gepflegte Interessen- Bereiche werden durch Zeitungs- und Zeitschriften- Ausschnitte bereichert und ergänzt.

Eine bemerkenswerte Anzahl Bücher, aus allen 5 Unterbereichen, enthält zur Ergänzung einige bis sehr viele beigefügte Ausschnitte von Zeitungen und Zeitschriften, die das Buchthema bereichern.

3) Auserwählte Bücher sind von Karl Binde wenig bis ganz intensiv handschriftlich bearbeitet worden.

Aussergewöhnlich stark hat er sich mit Georg Trakl’s Werken „Dichtungen und Briefe“, so wie Theodor Spoerri’s Werk „Georg Trakl, Strukturen in Persönlichkeit und Werk“ auseinandergesetzt, minutiös bearbeitet und mit einer Unzahl von Anmerkungen versehen.

Es scheint, dass Trakl’s Werk für Binde eine Schlüsselrolle einnahm, dass er sich ihm seelenverwandt fühlte: Trakl’s Lyrik gestaltet Themen wie Vergänglichkeit, Untergang, in einer ihm eigenen suggestiven Bildersprache. Könnte man dies von Karl Binde’s Poesie nicht auch sagen? Darüber hinaus beweist die vorliegende Büchersammlung sein grosses Interesse an Medizin und Paramedizin; sein Vorbild, Georg Trakl, hat Apotheker studiert und war in diesem Beruf als Heeres- Apotheker tätig.

4) Karl Binde’s Verhältnis zur Jugend

In den Büchern finden sich wenige Briefe oder Hinweise, dass Binde Privatunterricht in Sprachen, besonders in Englisch, erteilte. Diese Schriftstücke, zusammen mit einem Brief eines Jugendlichen an Binde aus den 70 er Jahren lassen vorsichtig darauf schliessen, dass Karl Binde ein gutes und verständnisvolles Verhältnis zur Jugend pflegte. Einige aus Zeitschriften ausgeschnittene und beigefügte Jungmädchenbildnisse verkörpern das Bild der reinen Jungfrau.

5) Altersbeschwerde von Karl Binde

Im medizinischen Werk von H. Wallnöfer „Deine Gesundheit, das Handbuch für gesunde und kranke Tage“ liegt ein Brief an Karl Binde bei, der ihm rät, gegen sein Prostata- Leiden Kürbiskerne zu essen.

Ganz allgemein ist der Zustand der Bücher schlecht, vom Alter, von nicht optimaler Lagerung und von Feuchtigkeit relativ stark beschädigt. Nicht nur das Aussehen, sondern auch der Moder- Duft, weisen darauf hin.

St. Gallen, im Januar 2009, Beatrice Fürer

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