«Pilgern im Heiligen Land» 2. Teil (>>> zurück zum 1. Teil)
>>> Sa., 21. Juni in Jerusalem: Davids Grab, Dormitiokirche, Patriarcheneinsetzung
>>> So., 22. Juni in Jerusalem: versch. Gottesdienste, Zitadelle, Klagemauer
>>> Mo., 23. Juni in Jerusalem: Messe des Patriarchen, Höhle des Zedekia, Museen
>>> Di., 24. Juni: Tempelberg, Davidsstadt, Betanien/El Azarya, Jericho
>>> Mi., 25. Juni in Jericho: oth. Kirche in Jericho, En Gedi, Totes Meer
>>> Do., 26. Juni in Jericho: Orth. Kloster, Taufstelle, Berg der Versuchung, Palast
>>> Fr., 27. Juni Weg nach Nazareth: Bet She'an, See Genezaret, Berg Tabor
>>> Sa., 28. Juni in Nazaret: Kirchen, Kana, Zippori, Abendspaziergang
>>> So., 29. Juni: Megiddo, Heimflug
Sa., 21. Juni in Jerusalem: Davids Grab, Dormitiokirche, Patriarcheneinsetzung >>> Fotos 21. Juni |
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Nach dem Besuch der Grabeskirche (Musik1, Musik2) besuche ich den Berg Zion, wo ich verwirrende Botschaften erhalte über das hier bedindliche Grab Davids und das Haus des letzten Abendmahls. Beides ist in Obhut der Muslime. Beim angeblichen Sterbeort der Maria konnten die deutschen Benediktiner 1919 eine imposante Kirche bauen. Gesang. |
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In der Kirche in Gezemane wird der neue Lateinische Patriarch von Jerusalem, der Jordanier Fuad Twal (67), eingesetzt. Ich mache mich auf den Weg durch die Stadt und halte mich einige Zeit in der überfüllten und überhitzen Kirche auf, wo ich die folgenden Musikbeispiele aufnehme: Ein erster Gesang und einer mit Einzelstimme. |
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Einige 100 Meter von Gezemane entfernt ist die alte Kirche, wo nach orthodoxer Tradition Maria, die Mutter Jesu, beerdigt sein soll. Das in die Tiefe führende Grab scheint mir doch ein beachtliches Alter zu haben, wir haben es auf unserer Info-Reise nicht besucht. Ich beobachte eine Mutter mit ihren zwei Töchtern, die hier singt. |
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Auf dem Weg zurück besuche ich das «Österreichische Hospiz zur Heiligen Familie» - eine Pilgerherberger in bester Lage im muslimischen Jerusalem. Auf dem Dach hat man einen Blick über die ganze Stadt, da fotographiere ich auch das Dach eines Hauses, das jüdische Siedler erworben haben und den Besitz öffentlich demonstrieren. |
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So., 22. Juni in Jerusalem: versch. Gottesdienste, Zitadelle, Klagemauer >>> Fotos 22. Juni |
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Früh bin ich unterwegs zur Grabeskirche. wo ich einen Reichtum an Kirchenmusik kennen lerne. Da singen die Dominikaner, die Äthiopier und die Kopten. Dann ziehen die Othodoxen ein, welche in der Grabeskirche den zentralen Ort inne haben. Nach dem Gebet vor dem Grab öffnen sie den Weg unter die grosse Kuppel.
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Kaum ist der Weg zur Hauptkirche offen, zünden Frauen viele Kerzen an. Der Pförtner muss einschreiten, um einen Brand zu verhüten. Die Orthodoxen zelebrieren ihre Hierarchie mit dem Auftritt ihres Patriarchen. Mir kommt das alles fremdartig vor, doch die Gesänge beeindrucken.
In meiner Unterkunft singen auch die Maronitten.
Gegen 10 Uhr läuten die Glocken zum luterischen Gottesdienst in der Erlöserkirche. Die Mesmerin verbietet mir das Fotogrphieren, hier ein Kirchenlied.
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Nach den Gottesdiensten besuche ich die Zitadelle, ehemals Burg von Herodes. Hier hat die jüdische Stadtverwaltung ein Museum über die Geschichte der Stadt errichtet – mit Filmen, Modellen, Bildern usw. Die Geschichte wird von der Eroberung Davids bis zur Gründung des Staates Israel präsentiert.
Auf meinen Wegen durch die Stadt besuche ich auch die Klagemauer, wo ich die Gebete im Innern aufnehme. Später gehe ich wieder zur Grabeskirche. Da ist noch Hochbetrieb und halte verschiedene Gesänge fest, die ich schwer einordnen kann. Sind es Kopten oder Syrische Aramäer? Hier Musikbeispiel 1, Musikbeispiel 2 und Musikbeispiel 3.
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Spät in der Nacht besuche ich nochmals die Klagemauer, zusammen mit Max Imhof. Wir sind verblüfft, wie unkompliziert die Wachen mit uns umgehen. Erstaunlicherweise ist da nachts um 1 Uhr noch Hochbetrieb, es wird an der Mauer gebetet und draussen im Freien wird die Heilige Schrift diskutiert und ausgelegt. |
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Mo., 23. Juni in Jerusalem: Messe des Patriarchen, Höhle des Zedekia, Museen >>> Fotos 23. Juni |
In meiner Unterkunft geniese ich das Panorama vom Dach und verabschiede mich von den englischen Freunden, mit denen ich improvisiert habe. Ich mache mich auf den Weg in die Grabeskirche, wo der neue lateinische Patriarch seine erste Messe hält (Halleluja 1 / Halleluja 2). Vor Ort sind Vertretungen aller in Jerusalem anwesenden Kirchen. Eine Prozession beendet die Feier. |
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Dann sind Museen angesagt. Auf dem Weg ins Rockenfeller-Museum sehe ich, wie eine Leitung verlegt wird - überall Mauersteine! Und ich besuche Zedkiahs Höhle - ein uralter Steinbruch und Zufluchtsort unter Jerusalem. Im neuen Jerusalem besuche ich das Israelmuseum, den Schrein des Buches und das Bibel-Land-Museum. |
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Abschluss des Tagees auf dem Dach der Unterkunft mit Panoramabildern und einem Spaziergang von die Stadtmauern. |
Di., 24. Juni: Tempelberg, Davidsstadt, Betanien/El Azarya, Jericho >>> Fotos 24. Juni |
Wie jeden morgen mache ich mich auf den Weg zur Grabeskirche, wo ich die gregorianischen Gesänge schätze. |
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Bevor ich Jerusalem verlasse ist ein Besuch des Tempelbergs Pflicht - gemeinsam mit Pfr. Andreas Schneiter aus Herrliberg. Die Kontrollen sind erträglich, rund um den Felsendom ist es ruhig, friedlich. Ich schätze die Weite des Platzes. Der Felsendom ist architektonisch eine Perle, Touristen dürfen ihn aber zur Zeit nicht betreten. |
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Wir wollen den Teich Siloah, die Wasser-versorgung der alten Davidstadt, besuchen – und realisieren, dass «The City of David» zu einem touristisch ausgebauten Weg mit Eintritt ausgebaut wurde. Hier pilgern jüdische Schulklassen hin, auch Armee-angehörige. Auch hier ertönt der Koran. |
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Gegen Mittag hole ich mein Mietauto ab und fahre zuerst nach Betanien, wohin sich Jesus oft zurückgezogen hat. Wo das Haus der Martha, der Maria und des Lazarus war, ist heute eine Moschee - oberhalb davon eine orthodoxe Kirche und darunter die katholische Kirche, erbaut 1954 von Barluzzi. Die Mauer trennt das Dorf von Jerusalem. |
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In der Moschee lerne ich einen jungen Mann kennen, mit dem ich verschiedene Punkte des Ortes besuche - mich beeindruckt die Sicht nach Jerusalem, wo die Kuppel des Felsendoms sichtbar ist. Nach dem Essen zeigt er mir das Haus, das er sich auf dem Grundstück seiner Eltern baut. Es wird Nacht, bis ich weiterreise nach Jericho. |
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Leider ist es schon dunkel, wie ich in das Jordantal hinunter fahre. Beim israelischen Jackpoint fragt man mich, wo ich wohnen wolle in Jericho, da gebe es für Touristen nur ein Hotel. Ich aber suche selber in der Stadt und finde eine Unterkunft, wo ich mich sogleich mit der Familie des Hoteliers anfreunde. Ich werde da mehrere Tage verweilen. |
Mi., 25. Juni in Jericho: oth. Kirche in Jericho, En Gedi, Totes Meer >>> Fotos 25. Juni |
Im «hisham palace hotel» in Jericho bin ich sofort Teil der Familie: das sind Hotelbesitzer Tarick mit Frau Nadal und den Kindern Mona (15), Mayar (12), Ahmad (12), Mohamed (11), Mena (10), Mhmood (9) und Donea (5). Im Hotelzimmer ist es sehr heiss, so dass ich mich im Empfangsraum und im Innehof aufhalte, wo auch die Familie lebt. Da kommen auch Leute vorbei, zu Beispiel Asmahan Ali Azayeh, eine Witwe, die sich auf die Kunst der Kaffesatzlesens versteht. Mit Tarek fahre ich durch Jericho. Wir besuchen die christliche Schule, die seine Kinder besuchen, schauen in der ortho. Kirche vorbei, wo oft die Szene vom Zachäus auf dem Baum gezeigt wird, die hier lokalisiert wird. |
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Am Nachmittag fahre ich los Richtung Totes Meer. Ich nimm jüd. Boys, die Autostop machen, mit. Kaum sind wir beim Jackpoint vorbei steigen sie aus und gehen baden. Ich besuche die Oase En Gedi, für Masada ist es zu spät. Oben beim Wasserfall nimm ich ein Bad. Auf dem Rückweg nimm ich wieder Autostopper mit und bade in Kalya. |
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Ich bitte junge Leute (Soldatinnen und Soldaten), mich im Meer rauchend zu fotographieren - mit ihnen rede ich lange. Wieder in Jericho ist es wie heimkommen. Ich spiele den ganzen Abend mit den Kindern und dem Hund. Wie werden richtige Freunde und machen Fotos. Dazwischen gehe ich in ein Restaurant zum Essen. |
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Fr., 27. Juni Weg nach Nazareth: Bet She'an, See Genezaret, Berg Tabor >>> Fotos 27. Juni |
Beim gemeinsamen Frühstück erzählt Tareck noch viel persönliches von seiner Vergangenheit, worüber ich sehr betroffen und berührt bin. Dann verabschiede ich mich und fahre los, das Jordantal hinauf und verweile in der alten Stadt Bet She'an. |
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Durch einen Wegweiser lass ich mich verführen, zur Kreuzritterburg «Belvoir» zu fahren. Die Strasse ist enge und hört nicht auf. Die Aussicht oben ist enorm. Die Burg ist bereits geschlossen, doch ich gehe über den Zaun - der Tipp eines Einheimischen, der gossen Respekt vor den Kreuzrittern zeigte.
Am See Genezaret ess eich einen Petrusfisch. |
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Dann verabschiede ich mich vom Jordantal und komme auf die Hochebene. Bald wird der Berg Tabor sichtbar, wo Jesus seine Verklärung erfahren haben soll. Es ist schon fast dunkel, wie ich endlich oben bin. Ich schaue vorbei bei der katholischen und bei der orthodoxen Kirche. Nazareth erreiche ich gegen 10 Uhr und finde in einem französischen Frauenkloster ein Zimmer. |
Sa., 28. Juni in Nazareth: Kirchen, Kana, Zippori, Abendspaziergang >>> Fotos 28. Juni |
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Wir haben auf unserer geführten Reise Nazareth nicht besucht. Die heute grösste arabische Stadt in Israel ist grösstenteils muslimisch und nicht ohne Spannungen. Rund um die Verkündigungskirche sind die Christen präsent, vor allem die Katholiken.
Die Verkündigungskirche (erbaut 1960-1969 durch Giovanni Muzio) integriert die fast 2000-jährige Tradition an diesem Ort. Die Josephskirche (rechts) steht da, wo der Vater Jesu seine Schreinerwerkstatt geführt haben soll. In der Synagogenkirche, wo ich irische Pilger treffe, habe Jesus gewirkt.
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Bei den Franziskanern habe ich am Tag meiner Ankunft keinen Platz gefunden. Doch ein Mönch gab mir den Tipp, bei den Schwestern nebenan zu fragen. In dem grossen Komplex mit über 100 Zimmern, Innenhof, Dachterasse und Kirche (zum Singen) fand ich meine Unterkunft, die ich überaus schätzte. |
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In der Nähe von Nazareth liegt Kana, wo Jesus an einer Hochzeit sein erstes Wunder volbracht hat. Hier treffe ich indonesiche Christen, die recht arachisch beten und für ein Paar die Eheerneuerung feiern mit Abendmahl. Mit einem 90-jährigen Mönch unterhalte ich mich lange. |
Beim Besuch der röm. Stadt Zippori verfahre ich mich zuerst in die jüd. Siedlung. Junge Leute führen mich auf den rechten Weg zu der gut ausgebauten Ausgrabungsstätte, wo ich in der Krezritterburg singe und auch einen zweiten Versuch starte. Am nördlichen Stadtrand befand sich eine Synagoge (mit Tierkreismosaik), welche im Nationalpark einen Ehrenplatz geniesst |
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Zurück in Nazareth bewundere ich Details der Verkündigungskirche, so das Tor mit seinen biblischen Motiven und die Mariendarstellungen aus aller Welt im Innenhof. Gegen Abend wird eine Messe gehalten. Ich halte folgende Szene fest und mache mich auf den Weg den Hang hinan. |
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Auf dem Weg hinauf zum obersten Hügelzug durchwandere ich die Altstadt und treffe verschiedene Leute, unter anderen einen Schreiner, der mir die Werkstadt zeigt und mich in sein Haus führt. Ganz oben komme ich in das St.Gabriel Hotel , wo ich einen Znacht erhalte und mit dem Manager lange rede. Er will einen biblischen Tourismus aufbauen (www.zafori.com). |
So., 29. Juni: Megiddo, Heimflug >>> Fotos 29. Juni |
Stehe früh auf, da ich noch Megiddo, die alte Stadt besichtigen will. Ich bin früh da, wo gemäss Apokalypse der Endkampf stattfinden soll. Die strategische Lage ist offensichtlich. Nie habe ich eine so grosse Ebene in Israel gesehen. Gegen 100 junge Leute waren da beim Frühstück - alles Archäologen, die vor Ort tätig sind. |
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Auf der Weiterfaht verpasse ich eine Autobahneinfahrt und verfahre mich in Tel Aviv. Nur mit vielen Fragen finde ich die Spur zum Flughafen und gib mein Auto ab, nachdem ich nochmals rausfuhr, um den Tank zu füllen. Beim Flug in die Schweiz verfolge ich den Ausblick und erkenne endllich etwas Heimisches: den Rheinfall. |
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Ich bin wieder daheim. Nun gilt es, meinen Beitrag für die Israelreise im Jahr 2009 zu leisten: Anfang Juli 2009 |
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