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Aus der Praxis
Sept. 06: Franziska Schildknecht
Juni 07: Milaya Lodron
Juli 07: Franz Karl Prassl
Aug. 07 Schamane aus Nepal
Jan. 08 Klangtherapie
März 08: Sabina Gränicher
Mai 08 Klangfestival 2008
Juni 08: Trommelbaukurs
Singen mit Lena
Eduardo Nascimento
Singen mit Ficht Tanner
 
     

Improvisieren mit Ficht Tanner, Teufen

Zur Person Ficht (Urs) Tanner (aus meiner Sicht …)
Ficht kenne ich seit meiner Jugendzeit im Rheintal. Mit etwa sechzehn Jahren besuchte ich den Jugendclub in Balgach, zusammen mit Daniela. Da waren die beiden Urs (Urs Stieger und Urs Tanner) die prägenden Persönlichkeiten, drei Jahre älter als ich. Beide machten später ihre Wege mit der Musik. Urs Tanner aus Balgach, genannt Ficht, hat sich bald mit Esther Rüdlinger verbunden, einer Frau, für die auch ich früher geschwärmt habe. Später besuchte ich Ficht und Esther öfters in Kirchlindach bei Bern, wo Esther eine Töpferei führte, Ficht bereits als freischaffender Tausendsassa tätig war. Eine Freundschaft mit dem Künstler Mumprecht hat ihm viel gegeben. Damals habe ich von Ficht eher auf zeichnerischem Gebiet Anregungen erhalten, ich las auf meinen Besuchen jeweils in den Tagebüchern von Paul Klee. Dort besuchten wir auch Therese, die spätere Frau von Ficht und Mutter von Maria. Bei Therese und ihrer Freundin Rack ist übrigens Anja, Danielas Tochter, aufgewachsen. Diese Beziehungsgeschichten sind ein wichtiger Teil meiner Beziehung zu Ficht.

Musikalisch war Ficht auf dem Bass zusammen mit Töbi Tobler erfolgreich in der von Yogi betreuten Formation Appenzeller Space Shuttel. Die Gruppe war gefragt und kam weit herum. Mit dem Geld kauften sich die drei Männer ein wunderschönes Hausteil in Trogen, gleich neben dem Haus, in dem Ficht seine frühe Jugend verbracht hat. So kam er dahin zurück, wo er seine Wurzeln hat. Und seit über 20 Jahren lebt er da in dem grossen schönen Haus und geniesst weiterhin das einfache Leben - reist wenig, lebt mit der Natur und verbringt derzeit seine Zeit mit Sticken und mit Musik - vor allem Gesang zu seiner Bassgeige.

Vor etwa 15 Jahren hat Ficht mich einmal in Bütschwil im Pfarrhaus besucht. Er blieb ein ganzes Wochenende - vor allem der Samstagabend blieb uns beiden in Erinnerung. Wir sassen in der Küche und sprachen über den Psalm, über den ich tags darauf predigte. Dann sangen wir in der Küche, stehend, tanzend. Zwischendrin kam allerlei Besuch, auch Bettler .... und wir sangen weiter, später auch in der Kirche. In allen späteren Begegnungen haben wir uns daran erinnert, dass wir wieder zusammen singen sollten. Es kam nie wieder dazu, gestern, 16. Dezember 2008, war es dann so weit.

Ein Singnachmittag mit Ficht

ficht Durch die verschneite Appenzeller Landschaft fuhr ich gegen 14 Uhr nach Trogen, mit mir das Tamburin, die Schrutibox – und meine neue Kamera. Ich hatte mir vorgenommen, nun hin und wieder Aufnahmen von Improvisationen zu machen.
Ficht hatte oben in seinem Stickereilokal den Ofen geheizt. Wir setzten und an das Tischchen und plauderten los, hatten einander viel zu erzählen. Weil ich nicht soviel Zeit hatte, drängte ich aus Musizieren. Wir begannen mit der Schrutibox. >>> Ausschnitt mit Schrutibox hören
Später griff ich zu einer Trommel >>>> einen Ausschnitt mit Trommel hören

Nach einer weiteren Pause sangen wir mit meinem Tamburin. Irgendwann legte ich es weg und wir sangen ohne Instrument. Bei diesem Gesang haben wir uns sehr tief getroffen und auch nach oben geöffnet. Einen Ausschnitt dieses Films habe ich auch YouTube gesetzt und dort gleich den Code erhlaten, um den Film hier einzubinden. Und YouTube ist so clever, danach gleich weitere Gebete, Prayers, anzubieten.

     
   
     

Dann habe ich noch den ganzen Gesang auf meiner Hompage platziert. Es ist der ganze Filmausschnitt vom Gesang mit Ficht ohne Instrument. Ich nannte den Film Gebet, weil wir da echt den Bezug zum Universum gesucht und teilweise erlebt haben.
>>> zum ganzen Film: Das Gebet, Gesangspmprovisation von Ficht Tanner und Andreas Schwendener
Wir setzten noch einige weitere Male an zum Singen. Leider habe ich dabei einen Fehler mit der Kamera gemacht – ich habe die Filme, aber ohne Ton. Im Kurs beim MAZ bei Marius Born hatte ich gelernt: Stets mit Kopfhörer filmen, um den Ton unter Kontrolle zu haben. Das habe ich missachtet. Wir musizierten in verschiedenen Stilen, zuletzt jazzartig. Kein Problem, wir werden uns wieder treffen. (18.12.2008)