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Aus der Praxis
Sept. 06: Franziska Schildknecht
Juni 07: Milaya Lodron
Juli 07: Franz Karl Prassl
Aug. 07 Schamane aus Nepal
Jan. 08 Klangtherapie
März 08: Sabina Gränicher
Mai 08 Klangfestival 2008
Juni 08: Trommelbaukurs
Singen mit Lena
Eduardo Nascimento
Singen mit Ficht Tanner
 
     

Das Stimmorgan, der Atem, die Sprachgestalten, die Klangfarben

Die Organe Hand und Stimme

Der Mensch hat Sinne, um die Welt wahrzunehmen, aber er hat auch Organe, um etwas in die Welt zurückzugeben.

Die Hände, mit denen der Mensch den Acker pflügt, Häuser baut, Zärtlichkeit ausdrückt, ein Instrument spielt, das Auto lenkt ... oder Kunst herstellt, sind die effektivsten Organe. Deren Spuren sind überall offenbar. Der zweite Schöpfungsbericht der Bibel nimmt diese Erfahrung auf. Gott bildet den Menschen mit seinen Händen wie ein Plastiker aus Lehm und haucht ihm den Lebensodem in die Nase. Der Leib ist von Gottes Hand geformt, der Atem (Ruach) ist von Gott geben und macht den Menschen zu einem lebenden Wesen (Gen, 2,7).

Weniger deutlich, aber äusserst effektiv ist das andere zentrale Organ, mit dem der Mensch sich äussert und die Welt formt: sein Sprachorgan, seine Stimme. Alles Handeln ist gegleitet von Kommunikation, welche wiederum Vernunft und Geist ausdrückt. Hier kann sich der Mensch ganzheitlich und durch verschiedenen Ebenen hindurch manifestieren. Das Stimm- und Sprechorgan hat eine geniale Mechanik. Sie ist das perfekte Instrument für Vokale und Konsonanten. Im Weiteren lebt die Sprache im Atem. Die ausgeschickte und in Schwingung gebrachte Luft trägt den Schall hinaus in die Welt, wo die Rede und der Gesang sich auswirken. Da ist der Mensch als geistiges Wesen, der sein Sprachinstrument ein Leben lang einübt und im Sprechen und Singen einen starken Widerhall seiner Entwicklung findet. In diesem Sinne ist auch der Gott der ersten Schöpfungsgeschichte (Genesis 1) eher als geistiges Wesen konzipiert (der Gott in Gen. 2 wandelt im Garten Eden). Elohim, wie Gott in Genesis 1 heisst, schafft die Welt durch sein Sprechen. Er spricht, und es wird. Die Stimme wird hier zum zentralen Schöpfungsorgan. Und was für Gott gilt, ist auch für den Menschen zentral. Dieselbe Schöpfungsgeschichte weiss von der Anlogie zwischen Gott und Mensch. «Und Gott sprach: Lasst uns den Menschen machen nach unserm Bilde, uns ähnlich; die sollen herrschen über ...» Die Sprache, mit der der Mensch seine Gedanken in die Welt entäussert, ist das Medium dieser Herrschaft. Kraft seiner Sprache wird der Mensch Stadthalter auf Erden – eine Aufgabe, die ihn überfordert, die er aber in der messianischen Verheissung zum Wohle der Welt erfüllen kann. (Mai 07)

Vom Ton und Klang der Stimme

Bis anhin war die Rede von dem Sprachorgan, das zum Organ der Sprache wird, zum Audruck des Geistes. Die Stimme, welche die Worte zum erklingen bring, vermag aber auch andere Dimensionen zu offenbaren. Sie hat auch einen Ton und einen Klang. .... (Fortsetzung folgt)