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Aus der Praxis
Sept. 06: Franziska Schildknecht
Juni 07: Milaya Lodron
Juli 07: Franz Karl Prassl
Aug. 07 Schamane aus Nepal
Jan. 08 Klangtherapie
März 08: Sabina Gränicher
Mai 08 Klangfestival 2008
Juni 08: Trommelbaukurs
Singen mit Lena
Eduardo Nascimento
Singen mit Ficht Tanner
 
     

Die Klangtherapeuten Schweiz (KLTS) stellen sich vor (26. Januar 2008)

Am Samstag, 26. Januar 2008 hat sich in der Offenen Kirche St.Gallen der Verband Klangtherapeuten Schweiz (KLTS) vorgestellt und am Abend ein Konzert geboten. Es wurde den ganzen Tag über Gelegenheit geboten, die typischen Instrumente der Klangtherapie und der Klangmassage und deren Einsatz kennenzulernen: Klangliegen, Monochorde, tibetische Klangschalen, Gongs, Planetentonröhren und Stimmgabeln. Den Gästen war es möglich, die Wirkung der Instrumente zu erfahren und sich über Anwendungesmöglichkeiten wie auch Ausbildungsgänge zu informieren. Hier präsentiere ich einige Bilder von meinem Besuch am Nachmittag und vom Konzert am Abend, dazwischen eingestreut sind Reflexionen über meine Wahrnehmungen.

Wie ich in den Kirchenraum kam, fiel mir die harmonische Stimmung auf, auch die Wärme im Raum - physisch und «metaphysisch». Meine Hündin Tara fühlte sich wohl. Zuerst hatte sie draussen zu warten. Dann holte ich sie rein. Ich hatte dass Gefühl, dass Tara diese intensive Arbeit am Klang liebt.
Obwohl im grossen schönen Raum der Offenen Kirche an der Böcklinstrasse an etwa 10 Orten je verschiedene Leute mit ihren Instrumenten die Wirkung der Klänge erfahren liessen, herrschte kein Chaos. Man nahm gegenseitig Rücksicht. Lauschte, schaute um sich und prüfte die Möglichkeit, zum Beispiel zu einer Trommelsitzung, wie ich sie dort bald einmal miterlebt habe.

klangliege

Die Klangtherapie ist etwas anderes, als das, was ich im Singen suche - obwohl da auch viel gesungen wurde. Aber in Wesentlichen geht es in dieser Therapieform nicht um das gemeinsame Improvisieren, sondern darum, dass sich der Gast oder der Klient besingen lässt, beschallen lässt, sich unter den Einfluss von Klängen begibt. Diese passive, konsumierende Seite hat mich zuerst etwas irritiert. Da sassen oder lagen die Besucherinnen und Besucher und haben sich durch die Therapeuten «bezaubern» lassen.

trommel
gong

Eine meiner ersten Fragen war: «Wirkt der Klang der Instrumente per se heilend, positiv? - Kann diese starke Schwingung nicht auch Unordnung anrichten?» Nein, wurde mir vergewissert. Wenn die Instrumente gut sind und die Situation der Sitzung in gutem Geiste verläuft, könne viel Positives ausgehen von den Klängen, so die Antwort.
Ich versuchte mit möglichst vielen der Therapeutinnen und Therapeuten zu reden, und verpasste es dabei, mich selber der Wirkung eines Instrumentes zu unterstellen. Das habe ich im Nachhinein bereut, aber auch all die Informationen, die ich erhielt, will ich nicht missen.
An diesem Nachmittag habe ich auch zwei Frauen kennen gelernt, die am Klang interessiert sind: Esther Vera Graf und Eveline aus Arbon, die Yoga unterrichtet hat und sich nun umorientiert in Richtung Klang und Gesang. Mit ihr lief ich noch ein Stück Weg.

steinklang
stimmgabel liege

Beide waren wie ich stets unterwegs zum Fragen und Diskutieren, ich hörte mit und profitierte von deren Privatlektionen. Allerdings haben die beiden nicht nur zugehört, sondern auch ausprobiert.

 

Bilder vom Konzert der Schweizer Klangtherapeuten am Abend:

gong
konzert frau ssteingong
lithophon

Auch über den Verband der Schweizer Klangtherapeuten habe ich mich informiert. Der Schweizer Verband wurde vor mehr als drei Jahren am 2.5.04 gegründet. Man unterscheidet sich von den Musiktherapeuten, welche mehr mit Musik, mit Rhythmen und Melodien, arbeiten – oft in Institutionen wie Kindergärten, Schulen, Spitälern …. Den Klangtherapeuten geht es mehr um die Wirkung des Klangs. Ihre Arbeit ist neu und in den alterwürdigen Institutionen noch zu wenig bekannt.
Die im neuen Verband organisierten Schweizer Klangtherapeuten, von denen viele anwesend waren, haben sich Statuten gegeben, auch einen Ausbildungsgang mit Modulen wurde organisiert samt Zertifikation. Die im aufliegenden Heft präsentierten Leute erteilen die einzelnen Module.
Am Anfang des Vereins stehen Hans Hägi-Santana und Gerry Neuhaus aus Niederuzwil, mit dem ich lange gesprochen habe – ein Mann, der aus Berufung arbeitet und in allem bescheiden blieb. Er hat für mich sehr kompetent mit Eveline über Klangschalen gesprochen. Der Präsident des Verbandes, Hans Hägi-Santana, war ursprünglich Schreiner. Nach kaufmännischer Tätigkeit (Kantonale Verwaltung) und vor der Umstellung auf Instrumentenbau und Klangarbeit arbeitete er während 10 Jahren selbständig als  Kunstschreiner. Ich sprach kurz mit Hans. Bei im kann man die Instrumente selber bauen, auch die grossen Klangliegen und wunderbare harfenartige Instrumente. Ich kaufte von ihm eine Ozean-Trommel.
Längere Zeit habe ich mich auch mit Rudolf Fritsche aus Wattwil unterhalten. Der ehemalige Steinschneider hat sich in den letzen Jahren auf Instrumente und deren Nutzung spezialisiert. Er hat einen Stein gesucht und gefunden, der sich optimal für den Klang verwenden lässt. Als spezialisierter Handwerker hat er Instrumente entwickelt, sie aber nicht industriell produzieren können. Da herrsche ein Monopol. Um seine Kompetenz umzusezten, seien einige Millionen Investition nötig - er könnte ja sein Wissen der Firma in Japan verkaufen, welche Lithophone vertreibt.
Eine viel versprechende Begegnung war jene mit Sabina Gränischer aus Ganterschwil. Sie war Lehrerin und hat nun ein ganzes Kursprogramm zur Gesangsimprovisation und anderem aufgebaut. Sie überzeugte mich beim Tormmelversuch am Nachmittag wie auch am Konzert am Abend. Sie singt wild (indianisch), aber auch schön und meditativ. Ich habe allerlei Passagen des Konzertes aufgenommen und werde sie in schlechter Qualität hier präsentieren.

klangtherapeuten
konzert
beteiligte

Hörbeispiele (in schlechter Qualität – werde demnächst die Adiotechnik besser studieren)

>>> Ruth Stötzel, Hinwil, mit dem Klangstein
>>> Ruth Stötzel, «Röhrophon»
>>> Gerry Neuhaus, Gong
>>> Mona Jabri, Kürbisschalen
>>> Mona Jabri, Stimme
>>> Rudolf Fritsche, Lithophon
>>> Sabina Gränicher, Gesang
>>> Alle, Schamanengesang