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Meine Meister

Wer hat mich wie auf meinem geistlichen Pfad, auf der Suche nach Gott, dem Sinn des Lebens, der Tiefe, angeleitet? An wen, an wessen Schriften, habe ich mich in den verschiedenen Phasen meines Lebens gewendet? Zu wem habe ich vertrauen gefasst, dass ich da Weisung und Anleitung finde, die Welt und mein Dasein zu verstehen und zu meinem eigenen Verstehen und Erkennen, zu meinem eigenen Suchen, Leben und Lieben zu finden?
Die angeführten «Meister» führe ich hier an nach der zeitlichen Bedeutung für mich: die früheren Inspiratoren sind oben, unten folgen spätere Lehrer. Wie ich heute die Fotos dieser Meister suchte, traf ich zufällig auf ein Foto meine Mutter. Da kamen mir die Tränen, denn ich merkte, dass sie mir mehr gegeben hat als alle späteren Lehrer. Es ist etwas anderes, das sie gab, etwas ganz Elementares. Die Mission der Mutter ist für das Kind so umfassend, wie es die Schöpfung für die Menschheit ist. «Ehre deinen Vater und deine Mutter. Dann sollst du lange leben in dem Land, das Gott, der Herr, dir gibt» heisst das fünfte Gebot des Moses. Damit ist die Ehrung jeglicher Herkunft gemeint, aber die der realen Eltern gehört dazu. (4.8.2007)

ramakrishna

Ramakrishna (1836 bis 1886) >>> mehr bei Wikipedia

Ramakrishna war mein erster geistiger Lehrer, den ich auch richtig liebte. Nach dem ich mit 18 Jahren über ein Yogabuch auf die indische Weisheit aufmerksam wurde, blieb ich bald bei Ramakrishna und seinem gelehrten Schüler Vivekananda hängen. Da fühlte ich mich geborgen, vertraut, daheim - mehr als bei Aurobindo, Yogananda oder andern. Während mir Vivekananda das hinduistische Gedankengut erschloss, wurde Ramakrishna als Person zu einem Schlüssel für den Reichtum und die Gaben des religiösen Erbes Indiens. >>> z.B. ein Spruch
Ramakrishna hat weder geschrieben noch Reden gehalten. Er war hinduistischer Mönch und Priester der Göttin Kali. Der Muttergottheit galt seine ganze Sehnsucht. Er war ein Baktha, ging den Weg der Liebe. Und auf diesem Weg ging er durch alle in Indien bekannten Religionen, lebte sie für einige Zeit, um zu sehen, dass in allen die gleiche Gottheit gesucht wird. Das machte mir grossen Eindruck und prägte meine Indienreise. Die «Worte des Ramakrishna» waren für mich wie eine «heilige Schrift», überzeitlich gültig wie die Gleichnisse Jesu. (1. Sept. 2007) >>> mehr Sprüche

martin Buber

Martin Buber (1878-1965) >>> mehr bei Wikipedia

Wichtig wurde Martin Buber in der Zeit meines Theologiestudiums. Die von «Manasse» herausgegebenen «Erzählungen der Chassidim» wurden meine zweite Bibel. Als ich die Strafe für meine Dienstverweigerung abgesessen habe, lass ich diese Geschichten als Vorbereitung auf die Prüfung in Religionswissenschaft, Thema jüdische Mystik >>> siehe Gefängnistagebuch 1982. Martin Buber hat das Wesen der Religion auch philosophisch erläutert – als Beziehung des Menschen zu den Sachen (Es) und zu der Tatsache, dass alle Dinge in Gott ihren Bestand haben und durch Gott (Du) intim mit ihm und mir verbunden sind. Vor allem beeindruckte mich das Leben der ostjüdischen Gemeinden, wie es in den chassidischen Geschichten überliefert ist. Im Verhältnis der Schüler zu den Meistern, der Chassidim zu den Zakkim, wird die jüdische Mystik zum Sauerteig des Gemeindelebens. Das hat eine zukunftsträchtige Aussage für die Kirche, die sich schwer tut mit der Umsetzung ihrer eigenen Mystik und Esoterik (August 2007). Am Lehrhaus in Zürich besuchte ich im November 2007 einen dreiteiligen Kurs über Bubers philosophische Religion >>> mehr dazu

witzenmann

Herbert Witzenmann (1905 bis 1988) >>> mehr bei Wikipedia

Während meines Theologiestudiums in Basel (1980 bis 1988) habe ich auch die vielfältigen anthroposophischen Initiativen am Goetheanum und in Basel verfolgt. Ernst Reindl, der Sprachgestalter im Behindertenheim Rénan (da arbeitete ich 1978-1979) war die Verbindungsperson zum Witzenmannkreis (Gideon Spicker Verlag). Herbert Witzenmann wurde 1963 in den Vorstand der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft berufen, aber nur wenige Jahre später ausgeschlossen. Er pflegte die Anthroposophie mehr von seinem ursprünglichen Ansatz her. Nicht die Erkenntnisfrüchte Steiners sind Schlüssel und Zentrum, sondern die Erweiterung des naturwissenschaftlichen Denkens im Sinne Goethes. In den Tagungen und in seinen Büchern entfaltet Witzenmann Anthroposophie im Dialog mit den Wissenschaften und der Philosophie. Obwohl ich auch im Kreis um Witzenmann sektiererische Atmosphäre spürte, überzeugte mich der Meister. Bis heute bin ich Mitglied in dem Verein, um den es aber still geworden ist. (1. Sept. 2007)

 

troxler

Ignaz Paul Vital Troxler (1880 bis 1866) >>> mehr bei Wikipedia

Troxler hat wie auch Schelling, Hegel und Fichte die «kantische Kastration der Erkenntnis» zu heilen versucht, nicht in stiller Abgeschiedenheit, sondern an der Universität, in der aufkommenden Presse und im politischen Alltag der entstehenden Schweiz. In seinen Hauptschriften, einer Metaphysik und einer Logik (1828 -1830), begründete er die philosophische Anthropologie als Grundwissenschaft aller andern Wissenszweige und vermittelte im johanneisch-christlichen Logosgedanken die aufkommende Sinneslehre (die Empirie) mit den übersinnlichen Dimensionen des Menschen (dem Glauben). Er lehrte die Viergliederung des Menschen in Körper, Leib, Seele und Geist, welche den einen Menschen ausmachen. Das Absolute in der Erkenntnis war bei ihm nicht der Geist (Hegel) oder das Ich (Fichte), sondern das Gemüth, das er als den in Gott verborgenen Menschen gedeutet hat, der erst noch offenbar werden soll. Im Anschluss an Jakob Böhme und andere ganzheitliche Denker wollte er dem christlichen Auferstehungsgedanken im akademischen Kosmos seinen Platz frei halten und dem kommenden Geistchristentum in der Öffentlichkeit den Weg bereiten. Über Troxler habe ich in den Jahren 1985 bis 1987 meine theologische Abschlussarbeit geschrieben mit dem Titel: «Christus, Grundstein auch der Wissenschaft». (26.11.07) >>> zu meiner Abschlussarbeit (folgt später). Im Sommer 2002 habe ich in einem Brief meine Pläne zu Troxler dargelegt: >>> hier
Im Sommer 2011 las ich die Troxlerbiographie von Daniel Furrer >>> mehr

valentin tomberg

Valentin Tomberg ( 1900-1973) >>> mehr bei Wikipedia

Ich weiss nicht mehr, wann ich erstmals auf Tomberg stiess. Vermutlich geschah es über die Zeitschrift Novalis (früher «die Kommenden»), relativ spät, um 1994. Tomberg war Anthroposoph bis zum Zweiten Weltkrieg, trat dann 1944 der Katholischen Kirche bei und verfasste in diesem zweiten Teil seines Lebens zwei Hauptwerke: Für den deutschen Kulturkreis die Schrift «Lazarus komm heraus», und für die französische Kultur «Die grossen Arcana des Tarot». In beiden Schriften geht es um nicht weniger, als um die Tatsache, dass hier ein ehrlicher Gottsucher, ein erfahrener Hermetiker und Anthroposoph sich mit der (Katholischen) Kirche verbindet, ja die Kirche als Leib Christi erkennt und die Grösse all der kirchlichen Traditionen und der darin wirkenden Meister würdigt und sieht. Was sich bisher feindlich gegenüber stand, Kirche und Hermetik, trifft sich in Tomberg und findet zu einer in vielen Farben leuchtenden Anregung, den alten Gegensatz zu einer fruchtbaren Inspiration gedeihen zu lassen. Derzeit lese ich «Die grossen Arcana des Tarot», aber auch die Gegenschrift des Anthroposophen von Sergei Prokofieff «Anthroposophie oder Jesuitismus» und die Biographie Tombergs, welche der Ramsteiner Kreis um Michael Frensch herausgibt. Frensch war der Herausgeber kürzlich eingestellten Zeitschrift «Novalis». (August 2007). >>> mehr dazu

 

intermediarius

Intermediarius – Johanna van der Meulen (1874–1959)

Jemand hat auf meiner Website zur Johannesoffenbarung Texte zum Logos und zum Menschensohn gelesen und kam zur Einischt, dass die Schriften von Intermediarius mir bei den aufgeworfenen Fragen weiterhelfen könnten. Die Person war mir auch behilflich bei der Beschaffung des vierbändigen, nur schwer auffindbaren Werks. Seit dem ich Mitte Februar 2008 die Bücher erhalten habe, beschäftigen sie mich in der freien Zeit. Der erste Band «DIE WEISHEITSLEHRE DES HEILIGEN GRAAL» führt über die Beschreibung der Himmel, den Fall und den Opfertod Christi zur Deutung des Graals. Das zweite Buch «HOMO COELESTIS» zeigt die Menschengestalt als Ursprung der Welt, der Erlösung und der Verwandlung. Der dritte Band «UNIVERSUM» leitet aus den himmlischen Welten die Existenz des realen Universums ab und zeigt den Weg über das Kreuz zur Erweckung, der letzte Band «DAS GROSSE ZEICHEN» handelt vom Weg zur geistigen Erweckung. Seltsamerweise ist über die Autorin wenig bekannt. Im Internet findet sich eine kurze Biographie von Gerhard Wehr, bei der Suche «Intermediarius» und Kulturimpuls eingeben); den ersten Band hat jemand auf das Netz gestellt: >>>
Suche unter www.per-crucem-ad-rosam.de/
War ich anfänglich befremdet durch die selbstbewussten Beschreibungen der himmlischen Welten, merke ich nun je länger je mehr, dass diese symbolischen Sprachformen in mir wirken und die inneren Augen und Sinne öffnen für die übersinnlichen Zusammenhänge. Intermediarius entfaltet die Erkenntnisse kaum im Dialog mit zeitgenössischen Strömungen, sondern wie aus der Perspektive der Ewigkeit. Trotzdem erfahre ich die christozentrische Sicht des Ganzen als äusserst zeitgemäss und aktuell. Für mein Bemühen, die Apokalypse in ihrer Symbolik ernst zu nehmen, ist das Werk eine Fundgrube. Ich dokumentiere meine Lektüre im Dialog mit der Person, die mich auf Intermediarius hingewiesen hat. (Sonntag, 6. April 2008) >>> mehr


Weitere «Inspiratoren» 
zu einer geistlichen Sicht Gottes, der Natur
und der Geschichte mit ihrer Zukunft.

Hildegard von Bingen (um 1098-1179) >>> mehr über die grosse Benediktinerin bei Wikipedia –  Meine Sammlung an Büchern über Hildegard habe ich leider an jemanden ausgeliehen und sie nie wieder gesehen. Mein Kontakt mit dem umfassenden Werk war punktuell, da habe ich noch einiges nachzuholen. So fremd die umfassende Sicht von Gott, Mensch und Schöpfung uns heute erscheint, so bin ich doch überzeugt, hier Anregungen zu einer christlichen Lebenssicht zu finden.

Jakob Böhme (1575-1624)
>>> mehr über den eigenständigen Denker bei Wikipdia – In stillen Stunden gaben mir Böhmes Schriften, vor allem Aurora, Trost und Hoffnung, dass innerhalb des Protestantismus die Keime zu einem neuen Morgen geborgen liegen.

Franz von Baader (1765-1841)
>>> mehr über den echt christlichen Philosophen bei Wikipedia – Ich habe vor allem in der Zeit meines Theologiestudiums über Baader gelesen und teils in Originalschriften, die ich antiquarisch gefunden habe. Oft zitiere ich den Schlüsselsatz «Cogitor, ergo cogito, ergo sum.» 
Ein Zitat trug ich immer mit mir, jetzt hängt es in meinem Büro: «Die Logiker, Ethiker und Physiker, von den Gesetzen des Denkens, Wollens und Wirkens uns sprechend, hätten also vor allen Dingen uns die Bedeutung und den Sinn des Wortes Gesetz erklären und uns zeigen sollen, dass man hierunter nichts anderes verstehen darf, als das Gesetztsein (Lociertsein) des denkenden, wollenden, wirkenden Menschen von und in einem ihm höheren Wesen (dem Urgeiste), dessen Denken, Wollen und Wirken der Mensch nur in einer niederigeren, äusseren Region abbildlich fortzusetzen hat, so wie dasselbe ihm urbildlich vorgewiesen wird … » «Das Erkennen selbst ist, insofern es vollendet ist, keineswegs indifferent oder affektlos, und es verhält sich vielmehr mit ihm, wie mit dem Lichte, von dem der Physiker behauptet, dass es nie, insofern es sich verwirklicht, ohne allen Temperatur-Änderung vorhanden und also, wie das Erkenntnisvermögen gleichsam doppelgeschlechtig und von androgyner Natur sie …»
Baaders philosophischen Schriften sind >>> digitalisiert zugänglich!

Jakob Lorber ( 1800-1864)
>>> mehr über den «Schreibknecht Gottes» bei Wikipedia – In den ausschweifenden Schriften Lorbers finde ich immer wieder Perlen des christlichen Glaubens.

Max Heindel (1865-1919)
>>> mehr zu seiner unruhigen Biographie bei Wikipedia – Heindel beschreibt in seinem Buch «Die Weltanschauung der Rosenkreuzer» «das esoterische Christentum der Zukunft» - ähnlich wie Rudolf Steiner, nur etwas einfacher, übersichtlicher und schematischer.

Rudolf Steiner (1861-1925) >>> mehr über den Begründer der Anthroposophie bei Wikipedia – Nach meiner Indienreise entdeckte ich die Anthroposophie Rudolf Steiners. Sie half mir, im Theologiestudium meinen eigenen Glauben zu finden. In Basel habe ich viele der damaligen Starreferenten gehört (Friedrich Benesch, Schmidt-Brabant, Johannes Hemleben, …) Auch las ich die Grundschriften «Goethes Naturwissenschaftliche Schriften», Theosophie, Geheimwissenschaft, Philosophie der Freiheit, Rätsel der Philosophie, usw. Heute lese ich weniger Steiner; es geht mir wie einem Freund, der kürzlich sagte: Man kennt das langsam und sucht mehr den Dialog mit der heutigen Zeit. (3.1.2008)